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Der Weg zu dir

Kapitel 13: "Ich liebe dich"
von

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Gewonnene Wette

„Hier, das ist die Nummer für die Teleschnecke der Sunny.“ Nami gab mir einen kleinen Zettel. „So, Käpt’n. Jetzt musst nur noch du nach Hause“, sagte sie an Ruffy gewandt. Er grinste nur und nickte. „Ich werde es sowieso nicht lange im langweiligen Windmühlendorf aushalten“, lachte er. „Wir werden uns also bald wiedersehen, Zorro!“ „Etwas anderes habe ich von dir auch nicht erwartet“, antwortete ich.

Die Sunny setzte die Segel. Es war wirklich ein Traumschiff, so wie es Franky wollte. Ich winkte Ruffy und Nami zum Abschied, bis das Schiff im Sonnenuntergang verschwunden war. Es war eine lange Reise. Wir hatten viele Abenteuer erlebt. Einige von uns hatten ihr Ziel erreicht. Nun trennten wir uns für einige Zeit. Jeder war wieder Zuhause oder dort, wo er sein wollte. Bis Ruffy uns wieder zusammenrufen würde. Fast drei Jahre waren vergangen.

Ich drehte mich um, vor mir lag mein Heimatdorf, Shimoshiki. Hier hatte sich nichts verändert. Es war alles so, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich durfte nicht auffallen. Niemand würde begeistert davon sein, einen Piraten durch die Straßen laufen zu sehen.

„Das ist wirklich Zorro!“ Plötzlich kamen ein paar Jungs auf mich zu gerannt. Sie trugen Trainingsanzüge des Dojos. Koshiro’s Schüler. „Wow!“, riefen sie erstaunt. Sie freuten sich, einen Piraten zu sehen? Komisches Volk. Die Menschen kamen aus ihren Häusern, die Straßen füllten sich. Mist, würden sie die Marine rufen? Zu meiner Überraschung fingen sie an zu jubeln. „Was zum…?“, fragte ich verwirrt. „Wir haben dich schon erwartet!“ Eine vertraute Stimme. Koshiro kam auf mich zu. „Wir sind alle sehr stolz auf dich“, sagte er lächelnd. Abgesehen von ein paar kleinen Fältchen hatte er sich nicht verändert. „Du hast dein Ziel erreicht und dein Versprechen eingelöst. Wir alle sind froh, dich wohlbehalten zurück zu haben“, fuhr er fort. Ich sah mich um, in die erleichterten Gesichter der Menschen, in die freudestrahlenden Augen der Kinder. „Vielen Dank, Meister!“ Damit hätte ich niemals gerechnet. Ich hatte nie viel mit den Dorfbewohnern zu tun, doch es tat gut, ihre Freude zu sehen. Ich war tatsächlich eine Berühmtheit geworden, allerdings war mein Titel nicht länger „Piratenjäger“.

„Wir würden uns freuen, wenn du uns trainierst, Meister Zorro!“, rief ein Junge begeistert. „Werde sesshaft und bleib hier!“, rief eine aufgeregte Frau. „Ich suche noch einen Schwiegersohn!“, rief ein Mann. Okay, das ging zu weit! Jeder hier war völlig aus dem Häuschen. Eigentlich wollte ich in aller Stille Kuina’s Grab besuchen und kurz im Dojo vorbeischauen, bevor ich mein Versprechen einlösen würde. Alabasta wartete.

Daraus wurde nichts. Eine große Feier fand statt. Nur für mich. Es war ein seltsames Gefühl. Ich stand nicht gerne im Mittelpunkt. Und vor allem brauchte ich nicht so viele Menschen um mich herum. Mir war klar, dass sie sich nur freuten, mich zu sehen, weil ich weltberühmt war…

Es war schon tiefe Nacht. Der Mond tauchte die Insel in einen silbernen Schein. Endlich war Ruhe. „Du hast dich in den letzten Jahren sehr verändert.“ Koshiro sah mich nicht an. Er lächelte wie immer vor sich hin und hielt seine Augen geschlossen. „Shimoshiki hat sich verändert“, gab ich knapp zurück. Plötzlich wollten alle mit mir zu tun haben, ja klar… „Als wir hörten, dass du Pirat geworden bist, haben wir jede Neuigkeit über dich verfolgt. Ich bin sehr stolz auf dich. Du bist den Weg des Schwertes weitergegangen“, sagte Koshiro und lächelte mich an. „Das habe ich eurem Training zu verdanken, Meister“, antwortete ich. Wir saßen vor dem Dojo. Hier hatte sich überhaupt nichts verändert. Es war alles so vertraut, heimisch.

„Du brauchst mich nicht mehr Meister zu nennen. Diesen Titel hast du dir verdient“, konterte er gleich. „Dir liegt etwas auf dem Herzen, oder?“ Ich sah Koshiro überrascht an. War ich so leicht zu durchschauen? Nein…er kannte mich zu gut. Ich musste lächeln. „Morgen verschwinde ich wieder“, erklärte ich. „Ich habe noch ein Versprechen einzulösen.“ „Das ist aber ein kurzer Besuch“, sagte er. Er schien etwas gekränkt zu sein. „Welches Versprechen ist es diesmal?“

„Jemand wartet auf mich. Ich vermisse diese Person sehr und kann nicht mehr ohne sie leben. Ich habe sie lange Zeit nicht mehr gesehen“, seufzte ich. Wartete sie wirklich noch auf mich? Liebte sie mich noch? Ich tat es noch immer wie am ersten Tag.

„Es freut mich, das zu hören“, sagte Koshiro vor sich hin lächelnd. Ihm konnte ich vertrauen. Niemandem hatte ich davon erzählt, nicht einmal Ruffy. Hatte Vivi ihrem Vater von unserer Beziehung erzählt? Ich würde es bald herausfinden. Ich zog einen Eternal Port aus meiner Manteltasche. Koshiro sah interessiert auf den Kompass.

„Alabasta?“, fragte er. „Ja, Alabasta. Vivi wartet in ihrem Palast auf mich. Sie war für einige Zeit an Bord unseres Schiffes“, erklärte ich. „Ihr Land hatte damals Probleme mit Sir Crocodile, doch wir haben es behoben.“ „Ah, die Marine hat also nichts damit zu tun gehabt. Dein Käpt’n hat ihn erledigt, oder?“, versicherte er sich. Ich nickte. Die Weltregierung tischte immer wieder solche Lügenmärchen auf, damit sie im guten Licht stand. Wir kannten jetzt die Wahrheit. Robin hatte sie entdeckt, aber mir war es schon immer egal gewesen. Ich hatte nie viel von der Weltregierung gehalten.

„Du hast eine sehr schöne Frau gefunden“, sagte Koshiro lächelnd. „Du solltest dich ausruhen. Die Reise wird hart. In meinem Dojo ist genug Platz und du bist immer willkommen.“ Er stand auf. „Gute Nacht!“ Er verschwand im Dojo.

Ich stand auch auf. Es wurde langsam Zeit, dass ich zu Kuina ging. Ich folgte dem Weg zum Friedhof. Am Wegesrand schliefen die vielen bunten Blumen, die in dieser Jahreszeit am schönsten blühten. Vor mir lagen die langen Reihen von Gräbern. Ich erreichte Kuina’s Grab. In einer Vase stand ein frischer Blumenstrauß auf dem Grabstein. Ich kniete mich davor.

„Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Du wärst bestimmt schneller gewesen. Du hättest Mihawk auf alle Fälle vor mir besiegt.“ Ich war zwei Jahre bei ihm. Schon bei unserem ersten Kampf konnte ich ihn von mir überzeugen. Für Ruffy ließ ich mich von ihm trainieren. „Ich habe ihm von dir erzählt. Er ist auch der Meinung, dass Frauen starke Kämpfer werden können. Achja, und ich habe jemanden getroffen, der dir zum Verwechseln ähnlich sieht! Sie benimmt sich auch wie du. Sie arbeitet für die Marine und hat uns schon oft das Leben zur Hölle gemacht, vor allem in der Neuen Welt.“

Ich schaute auf das Foto, das auf dem Grabstein stand. „Jetzt heißt es Abschied nehmen. Ich bin hergekommen, um dir zu sagen, dass ich die Wette gewonnen habe. Morgen verlasse ich Shimoshiki wieder. Ich habe Vivi versprochen, dass ich zu ihr zurückkehre. Ich werde dann in Alabasta bleiben…“ Ich zündete ein Räucherstäbchen an und stand auf. Für mich zählte nur noch, zu Vivi zu gehen. Mit jeder Minute fehlte sie mir immer mehr. Ich drehte mich zum Gehen, als ein kleiner Windstoß in mein Gesicht peitschte. War das Einbildung? Ich drehte mich um, sah aber niemanden. Ich dachte, ich hätte eine Stimme gehört. Eine vertraute Stimme, die sich bedankte und mir Glück wünschte. Kuina’s Stimme.
 

„Zorro! Wach auf! Lee wartet schon!“

Erschrocken sprang ich auf. Mist, verschlafen! Sowas war mir schon lange nicht mehr passiert. Morgens weckte Ruffy alle an Bord mit seinem Geschrei. Und wenn er es nicht tat, trällerte Brook seine schrägen Lieder. Das endete meist mit einer Prügelei. Nami verteilte gute Kopfnüsse…bei so einem Lärm konnte man nicht schlafen.

Ich zog schnell meinen Mantel an und band meine Schwerter fest. Heute würde ich endlich aufbrechen! Die Aufregung stieg.

„Da ist er ja schon“, sagte Koshiro, der am Eingang mit Lee, einem Fischer, auf mich wartete. „Entschuldigung! Mir fehlt der Wecker…“, murmelte ich. „Macht doch nix!“, lachte Lee in seinen grauen Schnauzer. „Der Wind steht gut, wir werden schnell unterwegs sein.“

„Du willst uns wirklich schon verlassen, Zorro?“, fragte Koshiro betrübt. Ich hätte nicht gedacht, dass ihm der Abschied so schwer fallen würde. „Ja, ich kann nicht länger warten“, antwortete ich. „Weißt du auch, wie du weiterkommst?“, fragte Lee. „In Logue Town wird sich schon ein Schiff finden, das zur Grand Line segelt. Macht euch keine Gedanken!“ Seit wann kümmerte es andere Leute, was ich tat? Ich war schon lange kein kleines Kind mehr. Das nervte.

„Gut, dann wünsche ich dir alles Gute für die Reise. Komm mich doch bitte mal wieder besuchen“, sagte Koshiro lächelnd. Ich nickte. Hm…warum musste er mich jetzt umarmen?! „Du bist wie der Sohn, den ich nie hatte. Kuina wäre sicher sehr stolz auf dich“, sagte er, als er mich endlich losließ. Lee schnäuzte in ein Taschentuch. War ich im falschen Film?

„Vielen Dank für alles, Meister!“ Ich verneigte mich. Natürlich hatte ich großen Respekt vor Koshiro. Ohne seine Ausbildung wäre ich nie so weit gekommen.

Lee und ich gingen zum Hafen. Aus den Häusern kamen alle Dorfbewohner und folgten uns. Konnte ich denn nicht einfach verschwinden? „Du hast ganz schön viele Fans bekommen, Kleiner“, lachte Lee. Er hielt an diesen Spitznamen fest. Früher hatte er mich immer so genannt, als ich Lebensmittel für das Dojo eingekauft hatte. Er gehörte zu den wenigen Leuten im Dorf, die ich mochte.

Endlich waren wir am Hafen angekommen und stiegen auf sein kleines Fischerboot. Die Menschenmasse stand am Ufer, sie jubelten und winkten mir zu. Musste das sein? Nach einem Seufzer winkte ich ihnen und rief: „Bis dann!“

Das Boot legte ab und schon nach kurzer Zeit war Shimoshiki nur noch ein kleiner Fleck auf dem Meer. Endlich!

„Na? Erleichtert?“, fragte Lee lachend. Jetzt wollte ich es wissen. „Ja, aber was ist denn in die Leute gefahren? Ich hatte doch nie etwas mit denen zu tun gehabt.“ „Als du dein erstes Kopfgeld erhalten hast, waren alle nicht sehr gut auf dich zu sprechen. Plötzlich warst du ein gefährlicher Pirat, keine große Ehre für das Dorf“, erklärte er. „Erst letztens kam ein Sinneswandel…“

„Etwa weil ich Mihawk besiegt habe?“, folgerte ich daraus. War ja klar. Hatte ich also richtig gelegen. Berühmtheit war ein wahres Wunder. Auch Brook wurde vorher von allen verstoßen, weil er ein Skelett war, doch als Sänger liebten ihn alle. „Schon klar“, seufzte ich.

„So ist es. Koshiro war der Einzige, der von Anfang an hinter dir stand“, meinte Lee. Koshiro hatte mich als Sohn bezeichnet. Komisches Gefühl. Ich kannte meine Eltern nicht, ich war immer auf mich allein gestellt…aber es freute mich, als Sohn bezeichnet worden zu sein. So war wohl ein Vater. Plötzlich war jemand da, der sich um mich sorgte und mich unterstützte, wie meine Freunde. Genau genommen waren wir eine Familie. Wir unterstützten uns gegenseitig, wir lebten zusammen und ich vermisste sie jetzt schon. Wir waren wohl viel zu lange unterwegs gewesen. Ruffy würde uns aber wahrscheinlich schon bald zusammentrommeln, um wieder auf große Fahrt zu gehen. Diesmal ohne mich. Das war meine Reise. Die würde ich allein unternehmen. Niemand von den Strohhutpiraten wusste von Vivi und mir und so sollte es auch bleiben. Nami würde total ausflippen, und Sanji erst. Dann könnte ich mir sonstwas anhören.

„Bist du immer so ruhig, Kleiner?“ Lee starrte mich an. „Ich bin nicht gesprächig“, brummte ich zurück. „Das ist schade“, sagte Lee und schaute wieder nach vorne auf das Meer. „Du hast dich in den letzten Jahren sehr verändert. Ich weiß noch, als du das Dorf verlassen hast. Jetzt bist du nicht wiederzuerkennen.“ Ich schaute ihn fragend an, doch er drehte sich nicht um. Hatte ich mich so sehr verändert? „Ich meine, man sieht auf jeden Fall, dass du stärker geworden bist! Die ganzen Muskeln…da wird man ja neidisch!“ Er fuchtelte wild mit seinen Armen um sich und hielt sich dann den dicken Bauch, als er anfing zu lachen. Lee drehte sich endlich zu mir um und sah mich todernst an. „Am meisten fällt aber dein linkes Auge auf, was ist geschehen?“, fragte er mich prüfend.

„Training“, antwortete ich knapp. Seine Heiterkeit war so plötzlich verschwunden. Noch so ein Verrückter. Er schaute mich noch eindringlicher an, doch als ich nichts weiter dazu sagte, drehte er sich wieder um. „Soso…“, murmelte er.

Seine Bemerkung vorhin ließ mich nicht los. Hatte ich mich wirklich so sehr verändert? Mir fiel sowas nicht auf. Naja, bei meinen Freunden hatte ich einige Veränderungen erkannt. Ruffy trug eine kreuzförmige Narbe von Aka Inu aus dem großen Krieg, Nami hatte eine lange Mähne, Lysop trug einen Bart, der Kochlöffel hatte sein „mysteriöses“ linke Auge enthüllt und verdeckte nun sein Rechtes. Seine Augenbrauen waren immer noch kraus…Chopper konnte sich in weitere Formen verwandeln, Robin hatte auch längere Haare bekommen. Franky war ein Fall für sich. Ich sah in ihm keinen Menschen mehr. Nur Brook war unverändert. Ging wohl auch nicht anders als Skelett.

Hatte sich Vivi in den letzten Jahren verändert? Es fiel mir auch schon so schwer, Leute wiederzuerkennen, die ich lange Zeit nicht gesehen hatte.

„Ah, die Zeitung!“, rief Lee. News Q landete vor ihm. Er warf eine Münze in die Geldbox und nahm eine Zeitung. Die Möwe hob wieder ab und verschwand im Himmel. „Na super!“, fluchte Lee, als er die Zeitung las. „In Logue Town gibt es Ärger mit Piraten. Ich werde nicht viel verkaufen können.“ Er seufzte.

In Logue Town würden viele Marinesoldaten unterwegs sein. Das konnte großen Ärger bedeuten. Das hieß aber auch, dass sich einige dämliche Piraten finden lassen würden, die zur Grand Line segelten. Ich musste sie nur vor der Marine finden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2013-07-29T15:09:50+00:00 29.07.2013 17:09
WUHhahahah es geht weiter!!!!!!
endlich sehen sie sich wieder... also bald :P
und brook kommt mir haha wie lustig, geile idee ^^

bin sehr sehr sehr gespannt wies weiter geht^^
dein schreibstil ist so knuffig^^

lieben gruß^^
Antwort von: RuffysKreationen
29.07.2013 17:12
Danke XD


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