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Der Weg zu dir

Kapitel 13: "Ich liebe dich"
von

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Unerwarteter Sieg

Über Nacht blieben wir am Kap der Zwillinge. Krokus erklärte den Piraten, wie es auf der Grand Line abging. Ich saß an der Klippe zum Meer. Der Mond spiegelte sich im Wasser. Das Spiegelbild verschwamm, als La Boum freudig vor mir auftauchte.

„Hast du dich wieder verlaufen?“ Brook’s besorgte Stimme erklang hinter mir. „Nein, habe ich nicht!“, antwortete ich genervt. Er setzte sich neben mich. „Was tust du dann hier?“, hakte er nach. Ich hatte wohl keine andere Wahl, als ihm zu erzählen, was los war. Ich zog den Eternal Port aus meiner Manteltasche und hielt ihn dem Skelett vor.

„Oh, Alabasta?“ Er nahm den Kompass und begutachtete ihn. „Jemand wartet auf mich“, sagte ich nickend. La Boum hatte seinen gewaltigen Kopf aus dem Wasser gestreckt und schien auch interessiert zu sein. „Du musst nichts mehr sagen“, sagte Brook plötzlich. „Mein Herz hat deine Geschichte bereits erkannt. Naja, ich bin ein Skelett, also habe ich kein Herz! Skull Joke, yohohohoho!“ Fing das wieder an.

„Sag das bitte niemandem“, bat ich ihn. „Keine Sorge, meine Lippen sind versiegelt. Ich bin-„ „Halt die Klappe!“, unterbrach ich ihn. Seine Skull Jokes reichten mir. „Na gut“, schmollte Brook. La Boum tauchte wieder unter. Am Himmel funkelten immer mehr Sterne. Die Piraten feierten.

„Du hast so viel für uns getan“, durchbrach Brook die Stille zwischen uns. Ich sah ihn fragend an. „Du hast dein Leben oft für uns aufs Spiel gesetzt. Ständig dachtest du nur an unser Wohl. Selbst nach deinem harten Kampf gegen Falkenauge warst du einsatzbereit, um uns zu unterstützen.“ „Was soll die Predigt?“, fragte ich. Es war doch selbstverständlich, dass ich meine Freunde beschützte. Sie waren meine Familie. Ich wollte sie niemals verlieren.

„Yohohoho! Jetzt darfst du an dein Wohl denken“, lachte das Skelett. Ich hatte kaum auf meine Bedürfnisse geachtet. Mir lag das Wohl meiner Freunde am Herzen, aber jetzt, als Brook es aussprach, hörte ich die Wahrheit heraus. Ich war immer darauf bedacht, meine Freunde zu schützen. Selbst nach dem Kampf gegen Mihawk. Meine Wunden waren tief. Auf der nächsten Insel wurden wir von einer Piratenbande angegriffen. Natürlich kämpfte ich an der Seite meiner Freunde, auch wenn ich nicht voll einsatzfähig war.

„Vielleicht hast du Recht“, sagte ich in Gedanken versunken. Sobald ich in Alabasta war, würde einiges anders werden. Endlich herrschte Stille am Kap. Endlich konnte ich schlafen.
 

„Ich habe auf dich gewartet“, sagte Mihawk.

Eine weite Ebene erstreckte sich auf der Insel, perfekt für einen Kampf. Er stand mit verschränkten Armen da und grinste. Ich glaubte, etwas Stolz in seinem Blick erkennen zu können. Meine Freunde schauten mich besorgt an, nur Ruffy sah entschlossen aus. Er glaubte an mich. Das hatte er schon beim ersten Kampf gegen Mihawk getan. Ich band mein Kopftuch fest und zog Kuina’s Schwert. Mit diesem Schwert wollte ich ihn besiegen. Ich wusste, ich würde es dieses Mal schaffen. Die Wette wollte ich schließlich gewinnen.

„Ihr solltet besser Abstand halten“, meinte Mihawk zu Ruffy und den anderen. Nur widerwillig entfernten sie sich von mir. Jetzt hieß es alles oder nichts! Ich klemmte mir das Schwert zwischen die Zähne und zog meine anderen beiden Schwerter. Mihawk holte sein Black Sword hervor. Er wollte aufs Ganze gehen. Endlich konnte ich allen beweisen, was in mir steckte. Dieser Kampf würde der härteste Kampf meines Lebens werden.

Der Kampf begann und wir stürmten aufeinander zu. Er parierte meine Angriffe mit Leichtigkeit, doch auch ich wich seinen Schwerthieben immer wieder aus. Er landete den ersten Treffer. Ein leichter Schnitt zog sich an meiner linken Seite herunter. Heißes Blut lief an meinem Körper hinab und ein Brennen machte sich bemerkbar. Nur ein Kratzer!

Unsere Klingen prallten immer wieder aufeinander. Dieses Geräusch von klirrendem Metall ließ mich langsam aber sicher taub für alles andere werden. Ich musste mir überlegen, wie ich Mihawk treffen konnte. Irgendwann würde auch er einen Fehler machen, jedoch konnte das viel zu lange dauern. Spielerisch wich er meinen nächsten Angriffen aus und holte zum Gegenschlag aus. Da, er zeigte Blöße! Kurz bevor er nach vorne schnellte, konnte ich einen weiteren Angriff starten. Mein ausgestreckter Schwertarm schnitt in sein Fleisch am Bein. Leider erwischte mich sein Gegenangriff. Mein Oberkörper war blutüberströmt und ich flog einige Meter zurück.

„Ein Kratzer, nicht schlecht“, meinte Mihawk und sah auf die kleine blutende Wunde an seinem Bein. „Besser als nichts“, gab ich keuchend zurück. Ich musste aufmerksamer sein. Es würde nichts bringen, wenn ich für jeden Kratzer, den ich ihm zufügte, einen tiefen Schnitt kassierte. Ich wagte es nicht, einen Blick auf meine Freunde zu werfen. Ich konnte mir vorstellen, wie entsetzt sie mich ansahen. Ich musste einen klaren Kopf kriegen.

Ich schüttelte die Gedanken ab und versuchte es mit einem Fernangriff. Ich spannte meine Arme an und zog sie hinter meinem Kopf zurück, um meine Kraft zu sammeln. Mihawk erkannte, was ich vorhatte und schien ebenso einen Fernangriff zu planen. Mit der „300 Pfund Kanone“ könnte ich ihn treffen, aber wahrscheinlich würde er den Angriff umlenken. Zumindest war es einen Versuch wert. Zeitgleich starteten wir unsere Angriffe. Während meine drei schneidenden Wellen sich zu einer verbanden, sah ich eine schwarze Schnittwelle auf mich zukommen. Diese Geschwindigkeit! Ich konnte nicht mehr ausweichen. Meine Schwerter flogen umher und ich landete unsanft auf dem Rücken.

Ich spürte, wie das Blut aus meinen Körper kam, doch Aufgeben wollte ich nicht! Keuchend rappelte ich mich auf und sah zu Mihawk. Ich hatte ihn getroffen? Sein Angriff hatte meinen wohl nicht zerschlagen. Langsam kam Hoffnung in mir auf. Ich war ihm doch ebenbürtig! Ich nahm meine Schwerter an mich und ging zum Nahkampf über. Wieder prallten unsere Klingen aufeinander, wieder und wieder.

Der Kampf zog sich stundenlang. Jeder von uns landete regelmäßig Treffer. Ich war blutüberströmt, aber Mihawk sah auch nicht besser aus. Jetzt zählte nur noch, wer länger durchhielt. Jede noch so kleine Bewegung schmerzte, es fühlte sich an, als würde jeder einzelne Muskel meines Körpers reißen wollen. Mir fehlte die Kraft, doch ich wollte nicht aufgeben. Ich war so kurz davor, mein Ziel zu erreichen. Meine Freunde schauten zu, sie waren besorgt um mich, doch ich konnte sie nicht ansehen. Ich wollte sie nicht ansehen…noch nicht.

Mihawk’s Angriffe richteten sich nun gegen meine Hände. Er schlug mir die Schwerter weg, meine Hände bluteten stark. Ich hatte nur noch ein Schwert und mit dem würde ich ihn besiegen. Meine Beine fingen an, vor Erschöpfung zu zittern. Sie durften jetzt nicht nachgeben. Diesen Kampf wollte ich gewinnen!

Wir beide starteten einen Angriff. Wieder klirrte das Eisen unserer Schwerter, als sie aufeinander prallten. Meine Arme fühlten sich an, als würden sie jede Sekunde von meinem Körper fallen. Mihawk schien auch am Ende zu sein, doch sein Ehrgeiz ließ ihn weiterkämpfen.

„Ich hatte schon ewig nicht mehr einen so harten Kampf“, gab er keuchend zu, als wir voneinander für eine kurze Pause zurückwichen. Ich musste mir etwas einfallen lassen. Es konnte ja nicht dauernd so weitergehen. Erst jetzt erkannte ich, wie er mich besiegen wollte. Er hatte mit Absicht meine Hände angegriffen, um mich kampfunfähig zu machen. Jeder seiner Angriffe war gezielt, obwohl ich sie für willkürlich hielt. So konnte ich ihn besiegen. Ich musste ihn nur erwischen.

Mihawk musterte mich skeptisch. „Ich werde gewinnen“, keuchte ich siegessicher und stürmte auf ihn zu. Mein Körper musste das jetzt noch aushalten. Nur ein gezielter Angriff würde reichen. Er parierte meine Angriffe noch immer mit scheinbarer Leichtigkeit. Irgendwie musste ich ihn doch treffen! Nach einigen Angriffen mehr schaffte ich es. Ich traf ihn an der Schulter! Er wich einige Schritte zurück.

„Du hast ganz schön lange dafür gebraucht“, bemerkte Mihawk und drückte seine Hand auf die Wunde. Das Blut quoll ungezügelt zwischen seinen Fingern durch. „Besser später als nie“, sagte ich, nachdem ich tief Luft geholt hatte. Würde das reichen? Wahrscheinlich nicht. Ich wagte es nun, einen kurzen Blick auf meine Freunde zu werfen. Sie sahen noch immer besorgt aus, aber ich erkannte auch etwas Erleichterung in ihren Blicken. Ruffy nickte zuversichtlich und ich wendete mich mit einem Lächeln wieder Mihawk zu.

„Tja, das war ein guter Treffer“, sagte Mihawk mit schmerzverzerrtem Gesicht. Meine Hand schmerzte und brannte, als ich mein Schwert fester umklammerte. „Diesen Kampf werden wir wiederholen, ich will meinen Titel schließlich zurückhaben“, fuhr er fort. Er wusste genau, wann es genug war. Ich konnte meine Gedanken nicht ordnen. Oder herrschte vielleicht Leere? Ich hatte es geschafft? Ich hatte es wirklich geschafft? In diesem Moment spürte ich kein Brennen, keine Schmerzen, kein Muskelreißen.

„Du bist ziemlich blass“, bemerkte Mihawk. Ruffy und die anderen kamen auf mich zu gerannt. „Du hast es geschafft!“, schrie Ruffy überglücklich. Auch alle anderen waren völlig aus dem Häuschen, doch ich konnte noch gar nichts realisieren. „Eh? Zorro?“ Ruffy sah mich besorgt an. „Ich kann nicht mehr…“, murmelte ich und ließ mich ins Gras fallen.

Chopper hatte unsere Wunden versorgt. Wir verabschiedeten uns von Mihawk und setzten unsere Reise fort. Wenn nur alles friedlich geblieben wäre…eine Piratenbande griff uns an. Sie waren stärker als gedacht und wir hatten große Schwierigkeiten, sie zu besiegen. Ich fühlte mich in meiner Verfassung nutzlos. Ich konnte kaum ein Schwert halten, um zu kämpfen. Die Schmerzen waren zu groß…doch ich wurde in einen Kampf verwickelt. Mein Gegner nutzte meine Verletzungen aus, so wie Okta es damals im Arlong Park getan hatte. Schmerzen…Blut…die verzweifelten Schreie meiner Freunde…
 

„Guten Morgen! Das schreit geradezu nach einem wunderbaren Liedchen zum Sonnenaufgang, yohohoho!“ Brook begann auf seiner Violine zu spielen und trällerte ein dämliches Lied. Es war also Zeit, aufzustehen. Die Piraten waren von diesem Wecker nicht sehr begeistert und schimpften und fluchten vor sich hin.

„Solche Banausen“, meinte Brook empört. „Sind wahrscheinlich nicht deine Fans“, sagte ich gähnend. Hoffentlich legten wir schnell ab. Meine Ungeduld wurde immer schlimmer. „Zorro?“ Ich sah Brook an. Was wollte er denn jetzt? Noch so ein peinlicher Abschied?

„Was ist?“, fragte ich das Skelett. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich begleite?“, fragte er. „Was ist mit La Boum? Willst du ihn wirklich schon wieder verlassen?“, erkundigte ich mich.

„Ich habe es schon mit ihm besprochen. Er ist einverstanden“, sagte er freudestrahlend. „Er ist alt genug, um auf sich selbst aufpassen zu können, yohohoho! Außerdem ist ja noch Krokus da. Also, darf ich dich begleiten?“

„Es spricht nichts dagegen“, antwortete ich knapp. Eigentlich wollte ich das allein machen, aber ich brauchte doch Gesellschaft von meinen Freunden. Ich hatte mich zu sehr an sie gewöhnt. Diese Piraten waren natürlich kein Ersatz für die Launen der Strohhutpiraten.

„So, nun bist du auf der Grand Line!“, sagte Rotbart. Er wollte mich wohl loswerden. „Ja, hier sind wir auf der Grand Line“, meinte ich grinsend. Dem würde ich es schon noch zeigen. „Und dort wollen wir hin.“ Ich zeigte ihm den Eternal Port.

„D-d-du bleibst auf meinem Schiff?!“, fragte er nicht gerade glücklich. „Yohohoho, und ich komme mit!“, mischte sich Brook ein. „Wir wollen doch keinen Ärger, oder, Rotbart?“, versicherte ich mich und zog ein Schwert etwas aus der Schiede, dessen Klinge im Sonnenschein aufblitzte.

„N-n-na-natürlich nicht!“, rief Rotbart. „Also, alle Mann an Bord! Wir segeln nach Alabasta!“ Ein Stöhnen ging durch die Runde. Naja, aber ich hatte ihn überzeugt. Jetzt trennten mich nur noch wenige Tage von Vivi. Das Schiff setzte sich in Bewegung.



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